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fenestra aperta

2013/14
CH-8001 Zürich ZH
Kirchgemeinde Grossmünster
Kirchgemeinde Grossmünster
Christian Kathriner
Joos & Mathys Architekten Zürich

Kunstwerk(e)

fenestra aperta (2013-14)
Christian Kathriner
Installation

{…} Die Helferei ist eines der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude im für Zürich identitätsbildenden Bauensemble des Grossmünsters. Sie erlangte als Wohnhaus Ulrich Zwinglis Bedeutung, welcher unmittelbar nach der Reformation als Professor der Stiftschule des Grossmünsters in das Haus einzog. Die Helferei stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im 16. und im 19. Jahrhundert erweitert. Beim Umbau durch Johann Jakob Breitinger 1857–1860 erhielt das Haus ein neues zentrales Treppenhaus und die Kapelle wurde angebaut. Nachdem in den 1950er und 1960er Jahren über den Abbruch der Kapelle diskutiert wurde, entschied eine Volksabstimmung die Kapelle zu erhalten und im Zug der Restaurierung 1969 –1974 zu sanieren. {…} {…} Der Wettbewerb für die künstlerische Gestaltung umfasst das obere und das untere Foyer der Helferei. Sie sind durch zwei Fenster von der Kapelle abgetrennt. Da die Scheiben bisher aus Transparentglas bestanden, war der Blick aus dem oberen Foyer in die Kapelle frei, was bei Veranstaltungen in der Kapelle als störend empfunden wurde. Die Fenster sollen als integraler Bestandteil sowohl der Foyers als auch der Kapelle neu gestaltet werden, so dass auch ein gewisser Sichtschutz gewährleistet wird. {…} {…} Ausgangspunkt des Projektvorschlags von Christian Kathriner für die Fensterflächen zwischen Foyer und Kapelle der Helferei ist die Brandschutzverglasung, die angebracht werden muss. Auf beiden Seiten dieser Glasflächen sollen Metallelemente, die sich in ornamentalen Mustern zu einer Art „Gitter“ zusammenfügen, montiert werden. Durch die silbern schimmernde Oberfläche ergibt sich ein vielfältiges und lebendiges Spiel mit dem einfallenden Licht. Die Muster der beiden Gitterflächen sind identisch und werden in geringem Abstand zum Glas so montiert, dass bei einem frontalen Betrachterstandort beide exakt hintereinander stehen und einen guten Durchblick vom Foyer in die Kapelle bieten. Bei der kleinsten Veränderung des Blickwinkels verschieben sich die Flächen gegeneinander, so dass sich ein Sichtschutz zwischen den Räumen ergibt. Gleichzeitig findet ein „Kaleidoskop-Effekt“ statt, da sich die Muster aus Sicht des Betrachters permanent in Bewegung zueinander befinden. Die Jury war von dem ungewöhnlichen und innovativen Zugang zur Aufgabe überzeugt. Der Vorschlag ist überraschend und doch in der Anlage einfach. Insbesondere gefiel der Jury, dass es bei diesem Projekt keine klare Vorder- und Rückseite gibt – von beiden Räumen aus betrachtet ist die Arbeit gleichwertig. Dies löst die schwierige Situation mit einer Durchsicht zwischen zwei sehr unterschiedlichen Räumen optimal. Weiter wurde als sehr schön empfunden, dass sich bei einer Durchsicht vom Foyer in die Kapelle eine stimmige Verbindung zur Musterung der Klarsicht-Fenster der Kapelle ergibt. Durch die Oberflächenbehandlung der Aluminiumelemente, die das Licht immer wieder unterschiedlich reflektieren sowie durch die ständige Verschiebung der beiden Gitter zueinander wirkt die Arbeit leicht und lebendig. {…} 
(Quelle: Auszug aus den Wettbewerbsunterlagen und dem Jurybericht, Baukommission Helferei am Grossmünster)



Aluminium techn. versilbert und lackiert
Je Fenstergruppe ~ 299 x 315 x 65cm

Während der Öffnungszeiten der Helferei


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