St-Toujours ist eine konzeptuelle Arbeit, bei der wie üblich eine Bildende Künstlerin eingeladen wird. Anstatt die Ausführung an handwerkliche Fachpersonen zu vergeben, geht der Auftrag für jeden Raum eine Uhr zu malen an eine andere Bildende Künstlerin. So entsteht ein Spannungsfeld zwischen zeitgenössischer Konzeptkunst und einem traditionelleren handwerklichen Kunstbegriff. Mit der Anfertigung der 41 Uhrenbilder für die Ausbildungsstätte für Pflegeberufe wird die Wichtigkeit Zeit zu haben sowie die Problematik des Zeitdrucks im heutigen ökonomisierten Gesundheitssystem thematisiert – und schlägt gleichzeitig einen Bogen zur früheren Uhrenmacherindustrie. Sie schafft einen zeitlich befristeten Arbeitsplatz für eine Bildende Künstlerin und thematisiert damit in der Serie Aspekte der Arbeit wie Heimarbeit, Routine, Effizienz und Präzision, erzählt aber in der Ausführung der einzelnen Bilder auch vom Wert der immateriellen Arbeit, des menschlichen Faktors, von Sorgfalt und Humor.