Am Kern der Arbeit von Luc Mattenberger ist häufig Text und Sprache, vor allem deren Verwendung im urbanen Raum. Um das rein Dekorative zu vermeiden, jedenfalls auch um den Kontext des Altersheims zu thematisieren, entscheidet sich Mattenberger für ein einfaches Konzept, das auf die Platzierung der drei Wörter «hier», «aujourd‘hui» und «demain» zusammen mit deren deutschen Übersetzungen basiert. Als diskrete, nüchterne Geste gedacht, die die unterschiedlichen Nutzer des Kristallbaus quasi «aus dem Augenwinkel» wahrnehmen, werden die Wörter in Form von Reliefs an den Böden, Wänden und auf der Möblierung, z.B. in Stühle, eingraviert, gesehen aber auch gespürt. Obwohl die Wörter durch ihre häufige Verwendung beinahe banal sind, lösen sie trotzdem Gedanken aus, erzeugen innere sowie äussere Dialoge und sind das visuelle Zeichen eines geistigen Prozesses. Im Kontext des Kristalls symbolisieren sie die Passage der Zeit, deren Flüchtigkeit sowie Unveränderlichkeit.